22 Prozent der Wiener kommen aus den Bundesländern
Beim statistischen Amt der Stadt Wien bedauert man, keine ganz aktuellen Zahlen nennen zu können. "Aus Kostengründen wurde bei der Volkszählung 2001 darauf verzichtet, bei gebürtigen Österreichern den Geburtsort abzufragen", erklärt ein Mitarbeiter des Amtes. Die jüngsten Zahlen stammen daher aus dem Mikrozensus im Jahr 1988. Damals kam heraus, dass 22 Prozent der Wiener Wohnbevölkerung in den Bundesländern auf die Welt kamen, also "Zuagraste" sind. Weitere 23,6 Prozent der Wienerinnen und Wiener wurden im Ausland geboren, ergab die Volkszählung 2001. Was bedeutet, dass mehr als 45 Prozent der Bevölkerung gar keine echten Wiener sind.
Der Bürgermeister ist ein Niederösterreicher
Ein Umstand, der sich auch im Gemeinderat der Bundeshauptstadt spiegelt. Zwar sind von allen 100 Mandataren mehr als zwei Drittel in Wien geboren, was vor allem am hohen Anteil "echter Wiener" in der SPÖ-Fraktion liegt. Bürgermeister Michael Häupl ist allerdings in Altlengbach in Niederösterreich geboren.
Wiener in den Fraktionen unterrepräsentiert
Auch in der ÖVP-Fraktion sind die "Nichtwiener" mit 31 Prozent unterrepräsentiert, haben aber mit dem ehemaligen Vizebürgermeister Bernhard Görg, einem gebürtigen Horner, einen prominenten Vertreter. Anders dagegen bei FPÖ und Grünen: Die Freiheitlichen haben 43 Prozent nicht in Wien geborene Abgeordnete in ihren Reihen, unter den elf Grünen-Mandataren sind es 45 Prozent.