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Wiens FP-Chef widerspricht Hauber: Er meint, die Bundes-FPÖ sei Schuld an der freiheitlichen Misere bei den vergangenen Landtagswahlen.

Foto: REUTERS/Herwig Prammer
Wien - Der Wiener FPÖ-Chef und stellvertretende Bundesparteiobmann Heinz-Christian Strache sieht in den Verlusten seiner Partei bei der Landtagswahl in Vorarlberg einen "durchgängigen Bundestrend" seit dem Jahr 2000. "Die Länder können für diese Entwicklung nichts", sagte Strache im "ZiB3"-Interview in der Nacht auf Dienstag.

Auch Landesparteichef Dieter Egger trage nicht die Verantwortung. "Der Bundestrend ist es. Wir müssen inhaltliche Konsequenzen draus ziehen." Im Juli seien dafür "neue Weichenstellungen gestellt" worden. Gemeint sind die personellen Änderungen innerhalb der Partei.

"Freundschaftliches Verhältnis zu Haider"

Straches Verhältnis zu dem Kärntner Landeshauptmann Jörg Haider, der ja in der Türkei-Frage eine andere Meinung vertritt, sei "immer ein freundschaftliches". Im Gegensatz zu Haider würde aber er, Strache, den Beitritt der Türkei zur EU als sicherheitsgefährdend ansehen.

Ratschlag statt Drohung

Die Drohung der ÖVP mit einem Koalitionsbruch - sollte sich Kanzler Wolfgang Schüssel (V) für einen EU-Beitritt der Türkei aussprechen - wollte Strache nicht als Drohung verstehen. Er habe dies als "Ratschlag" gemeint. "Natürlich ist der österreichische Bundeskanzler gut beraten, auf die Mehrheit der Österreicher zu hören." Schüssel dürfe nicht "einsame Entscheidungen wie ein Sonnengott" treffen. "Wir wissen alle, dass die Türkei die Kopenhagener Kriterien nicht erfüllt." Außerdem bedeute der EU-Beitritt der Türkei eine "Kostenexplosion". (APA)