Nach Erscheinen der die Standard.at- Zitrone zieht der steirische SPÖ-Vorsitzende und stellvertretende Landeshauptmann Franz Voves seinen Ehrenschutz für den "6. Studientag" des Diözesankomitees der Katholischen Organisation Steiermark zurück. Die heuer in Kooperation mit der einschlägig bekannten Organisation "Jugend für das Leben" veranstaltete Tagung will sich der Außeinandersetzung mit einer "Kultur des Todes" in Zusammenhang mit der Fristenlösung widmen.

Es habe sich bei der Übernahme des Ehrenschutzes um ein Missverständnis gehandelt, so der Pressesprecher Voves, da der Charakter der Veranstaltung nicht klar ersichtlich gewesen sei. Dem Obmann des Vereins "Jugend für das Leben" sei die Entscheidung bereits schriftlich mitgeteilt worden, ebenso wie die Absage einer Teilnahme jeglicher StellvertreterInnen.

Für Selbstbestimmungsrecht der Frauen

In einer Aussendung sprach sich Franz Voves darauf ausdrücklich für das Selbstbestimmungsrecht der Frauen in Punkto Abtreibung aus und stellte sich damit hinter die SPÖ-Frauensprecherin Barbara Gross. Nur die Frau selbst könne letztendlich entscheiden, ob sie ein Kind bekommen wolle oder nicht. An der Fristenlösung dürfe nicht gerüttelt werden. Die SPÖ-Frauen würden darüber hinaus bereits seit langem die kostenfreie Abgabe von Verhütungsmitteln fordern.

Auch wenn der Schwangerschaftsabbruch seit 1975 innerhalb der ersten drei Monate in Österreich straffrei gestellt sei, sei die Lage weiterhin prekär. Dafür seien unzureichende Informationen, hohe Preise, fehlende öffentliche Einrichtungen und Qualitätsstandards verantwortlich. Deshalb unterstütze die SPÖ-Frauensprecherin den Vorstoß der Salzburger Landeshauptfrau Gabi Burgstaller, das zumindest in ihrem Bundesland zu ändern und Schwangerschaftsabbrüche im Krankenhaus zu ermöglichen. (red)