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Foto: Reuters/Olum
Washington - Der Ursprung illegalen Elfenbeins lässt sich mit Hilfe einer neuen Gen-Datenbank bis auf einige hundert Kilometer genau bestimmen. Das Verfahren soll dazu beitragen, illegalen Elfenbeinhandel aufzudecken und Krisenherde der Elefanten-Wilderei zu bestimmen. US-Forscher beschreiben ihre Methode in einer Online-Veröffentlichung der "Proceedings of the National Academy of Sciences".

Seit 2002 taucht auf den Schwarzmärkten der Welt wieder vermehrt illegales Elfenbein auf. Der Handel mit dem "weißen Gold" ist seit 1989 durch das Washingtoner Artenschutzabkommen verboten. Um die Herkunft der Stoßzähne zu bestimmen, sammelte das Team um Samuel Wasser von der Universität von Washington in Seattle Kotproben in den wichtigsten Verbreitungsgebieten des Afrikanischen Elefanten (Loxodonta africana). Daraus isolierten sie das Erbmaterial und kartierten es in Datenbanken.

Verwandtschaftsanalyse

Werde irgendwo auf der Welt unbekanntes Elfenbein gefunden, müsse lediglich eine kleine Probe davon untersucht werden, schreiben die Biologen. Die Ergebnisse der Genanalyse vergleicht ein Computer mit den gesammelten Daten auf ihre Ähnlichkeit und schließt auf die Verwandtschaft zwischen dem Elefanten, dessen Stoßzahn sie untersuchen, mit Tieren in verschiedenen Regionen des afrikanischen Kontinents.

Bei 80 Prozent des getesteten afrikanischen Elfenbeins kreiste die Methode den Ursprungsort auf 932 Kilometer oder genauer ein. Dabei sei die Genauigkeit in Westafrika am höchsten gewesen - westafrikanische Proben seien bis auf 331 Kilometer oder genauer zurückverfolgt worden.

Lebensbedingungen bestimmen Genauigkeit

Die Bestimmung der Heimatgebiete sei um so genauer, je mehr sich die Gene der Elefantenbestände in verschiedenen benachbarten Gebieten voneinander unterscheiden. So sei die genetische Varianz bei Waldelefanten (Loxodonta africana cyclotis) - wie sie besonders in Westafrika vorkommen - generell größer, weil sich die Tiergruppen untereinander weniger vermischen. Savannenelefanten (Loxodonta africana africana) in Ostafrika hingegen seien weniger gut auseinander zu halten.

Mit der Genanalyse könne untersucht werden, ob Länder mit Sondergenehmigungen lediglich alte Vorräte verkaufen oder illegale Verkäufe stattfinden. Die diesjährige Artenschutzkonferenz in Bangkok vom 2. bis 14. Oktober wird unter anderem über Namibias Antrag auf Wiederaufnahme des Elfenbeinexports verhandeln. (APA/dpa)