Wien - Wenige Monate nach dem "Pflegeskandal" gibt es im Geriatriezentrum "Am Wienerwald" um rund 300 Betten weniger als im Jahr davor. Genauer gesagt gab es im Juni 2003 rund 2.230 Betten, im Juni des heurigen Jahres waren es 1.900 - so die offiziellen Zahlen aus dem Wiener Krankenanstaltenverbund, in dem sämtliche Pflegeheime und Spitäler Wiens verwaltet werden. Ziel ist es, in Lainz bis zum Jahr 2010 auf 1.000 Betten zu reduzieren. Bettenreduktion

Nach dem "Pflegeskandal" war angekündigt worden, dass man so rasch wie möglich Betten abbauen wolle. Sei es durch die Schaffung neuer Pflegeheime oder die vermehrte Kooperation mit privaten Heimen. Die bis dato erreichte Bettenreduktion geht allerdings großteils darauf zurück, dass Betten nicht mehr nachbelegt werden. Was nichts anderes heißt, als dass der "natürliche Abgang", also in Lainz verstorbene Patientinnen und Patienten, nicht durch neue ersetzt werden. Nur vereinzelt wurden Patienten ins Heim nach Purkersdorf verlegt, heißt es bei der Pflegeombudsschaft und im Krankenanstaltenverbund.

250 Patienten wurden innerhalb des Geriatriezentrums "Am Wienerwald" (GZW) verlegt, weil der Pavillon 4 renoviert wird.

Filiale Khleslplatz Des Weiteren steht die Verlegung von 40 Patienten in das Heim "Fortuna" (Sitz am Meidlinger Khleslplatz) bevor. "Fortuna" wird künftig als Dependance des GZW geführt. Allerdings war diese Maßnahme bereits vor dem Auffliegen des "Pflegeskandals" beschlossene Sache und hat nichts mit dem angekündigten Bettenausbau nach Bekanntwerden von Pflegemissständen zu tun, heißt es weiters in der Pflegeombudsschaft. (aw/DER STANDARD, Printausgabe, 29.9.2004)