Arbeitsbedingter Stress ist ein weit verbreitetes Phänomen.

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Kopenhagen - In mehreren Ländern der Europäischen Region der WHO sind stressbedingte Leiden die Hauptursache für Fehlzeiten, was die Gesellschaft zunehmend mehr Krankengeld kostet. Untersuchungen deuten darauf hin, dass 50 bis 60 Prozent der in diesen Ländern verlorenen Arbeitstage Stress bedingt sind.

Bis Dienstag erörtern Fachleute in Tallinn, Estland, als Vorbereitung auf die im Jänner 2005 in Helsinki stattfindende WHO-Konferenz "Psychische Gesundheit" die Thematik "Psychische Gesundheit und Arbeitsleben".

"Eine gute Managementpraxis und ein gutes Arbeitsklima können zum wirtschaftlichen Erfolg beitragen und zugleich gesundheitsförderlich sein", sagte Gudjon Magnusson vom WHO-Regionalbüro für Europa.

Soziale Ausgrenzung durch Arbeitsunfähigkeit

"Wenn jemand arbeitsunfähig ist, unterliegt er einer starken sozialen Ausgrenzung, die bekanntermaßen mit Stress, Depression und Selbstmord einhergeht."

Arbeitsbedingter Stress ist ein weit verbreitetes Phänomen. Laut einer im Jahr 2000 von der Europäischen Stiftung zur Verbesserung der Lebens- und Arbeitsbedingungen durchgeführten Untersuchung klagen 28 Prozent der 160 Millionen Arbeitnehmer in der Europäischen Union über Stress am Arbeitsplatz, über die Hälfte gibt an, unter hohem Tempo und Zeitdruck arbeiten zu müssen.

Das trage zu einem breiten Spektrum gesundheitlicher Befindlichkeitsstörungen bei: 13 Prozent der Arbeitnehmer in der EU klagen über Kopf-, 17 Prozent über Muskel- und 30 Prozent über Rückenschmerzen. (APA)