Bildungsministerin Elisabeth Gehrer

Elisabeth Gehrer (57), ist seit einigen Jahren bereits "schwarze" Frontfrau. Für mehrere Spitzenpositionen war sie im Gespräch - Umwelt- bzw. Familienministerin, ÖAAB-Bundesobfrau - stets hatte sie aus privaten Gründen abgewunken. Das Amt der Unterrichtsministerin konnte die ausgebildete Lehrerin 1995 aber nicht ausschlagen. Das Unterrichtsressort wird um die Bereiche Universitäten und Kunst aufgewertet. Gehrer wird künftig das gesamte Bildungsministerium leiten.

Ihre politische Karriere begann Gehrer als Bregenzer Stadträtin von 1980 bis 1990, dem Vorarlberger Landtag gehörte sie von 1984 bis 1990 an, Vizepräsidentin dieses Gremiums wurde sie 1989. Der Vorarlberger Landesregierung gehörte Gehrer von 1990 bis 1995 an. In diesem Jahr wurde sie Bundesobmann-Stellvertreterin des ÖAAB. Der Weg an die Spitze der mächtigen ÖVP-Vorfeldorganisation schien klar - Gehrer selbst zog aber die Reissleine: Ihre "persönliche Kapazität unter Einbeziehung der Familie in Vorarlberg" reiche für die Übernahme der ÖAAB-Chefposition nicht aus.

Gehrer gilt als harte Verhandlerin, die klare Worte bevorzugt. Auch vom politischen Gegner wird sie wegen ihrer Verlässlichkeit geschätzt - kritische Töne in dieser Richtung tauchten erst in den letzten Tagen auf. Künstler und Intellektuelle erinnerten Gehrer medial daran, dass sie seinerzeit ausgeschlossen habe, einer ÖVP-FPÖ-Regierung anzugehören. (APA/dy)