Aufmerksamkeit auf "peinliches" Thema lenken
Etwa, wenn - in einem der beiden von der Regisseurin Petra Zündl gedrehten Videospots - ein Mann seine Zigarette im Aschenbecher ausdämpft. "Glück gehabt. Tagtäglich werden Frauen mit Zigaretten verbrannt", kommentiert dazu eine Stimme aus dem Off. Andeutungen wie diese, so Kampagneninitiatorin Gabriele Schober von der Wiener Werbeagentur LCC, seien am besten geeignet, die Aufmerksamkeit auf das "peinliche" Thema der häuslichen Gewalt zu richten.
"Wo sicher kein Mann hinkommt"
Diese Gewalt hat im Jahr 2003 insgesamt 2620 Frauen und Kinder bewogen, in einem der bundesweit 21 autonomen Frauenhäuser Zuflucht zu suchen; darüber hinaus bieten noch sechs weitere Häuser außerhalb des Autonomenverbunds ihre Hilfe an. Aktueller Trend: Die Orte, "wo sicher kein Mann hinkommt", - so der Slogan der Werbeoffensive - werden zunehmend von Frauen aufgesucht, die außerhalb des bezahlten Arbeitslebens stehen.
Mehr erwerbslose Frauen
Im Vergleich zum Jahr 2002 sei der Anteil nicht erwerbstätiger Frauen in den Zufluchtsstätten 2003 um sechs Prozent angestiegen, erläuterte bei dem Kampagnenpräsentation Maria Rösslhumer, Geschäftsführerin des Vereins Autonome Österreichische Frauenhäuser. Mit 66,52 Prozent aller Schutzsuchenden stellten die so genannten Nur-Hausfrauen den höchsten Klientinnenanteil. Viele dieser Frauen, so Rösslhumer, kämen aus patriarchalen EinwandererInnenfamilien; ihre Aufenthaltsgenehmigung sei an jener ihrer Männer gekoppelt.