Grafschafter "Das Schlimmste ist das Ohnmachtsgefühl"
Klagenfurt - Landeshauptmann Jörg Haider hat die vor einigen Tagen von ihm entlassene Kärntner Landesfrauen-Beauftragte Helga Grafschafter wieder in ihre Funktion eingesetzt. Er hoffe, dass die vorübergehende Absetzung "ein ausreichender Schuss vor den Bug" gewesen sei, sagte er am Mittwoch. Es werde nämlich auch künftig nicht angehen, dass im Landesdienst wie in Parteisekretariaten agiert würde. In den vergangenen Tagen hatte es vor allem von Seiten der SPÖ und der Grünen heftige Proteste gegen die Vorgangsweise Haiders gegeben. Dieser hatte seine Entscheidung damit begründet, dass Grafschafter eindeutig gegen das Dienstrecht verstoßen habe, indem sie von ihrer Chefin, Sozial-Landesrätin Gabriele Schaunig-Kandut (S), während der Dienstzeit "parteipolitisch eingesetzt" worden sei. Grafschafter hatte Zettel in Form von Parten verteilt, auf denen die Auflösung des Frauenministeriums beklagt wird. Haider sprach sich dafür aus, dass die Frauenbeauftragte künftig "maximal unabhängig von den politischen Referenten" agieren sollte. Beamte dürften nämlich "nicht Eigentum der politischen Parteien" sein. Gleichzeitig meinte er launig, er habe Grafschafter "als Geschenk zum Internationalen Frauentag" wieder eingesetzt. Sozialreferentin Schaunig-Kandut zeigte sich zufrieden über die Wiedereinsetzung Grafschafters: "Das freut mich besonders im Sinne der Frauenpolitik". (APA)