Geschlechterpolitik
Ferrero-Waldner: Weltfrauentag ist gesellschaftliches Signal
Frauenfragen sind wichtiger Teil der österreichischen Entwicklungspolitik
Wien - Im Rahmen seines traditionellen Engagements für Menschenrechte sei Österreich einer modernen
Frauenpolitik verpflichtet, bekräftigte Außenministerin Benita Ferrero-Waldner anläßlich des Weltfrauentages, der ein
politisches und gesellschaftliches Signal darstelle. Österreich werde sich auch weiterhin auf allen Ebenen für die
Verwirklichung der Rechte der Frauen einsetzen, sagte die Ministerin laut einer Aussendung am Mittwoch.
Zwar sei die gesetzliche Gleichstellung der Frauen in Österreich gewährleistet, doch müsse man sich weiter mit Nachdruck
für die Beseitigung faktischer Benachteiligungen einzusetzen, sagte Ferrero-Waldner. Die Bundesregierung habe sich mit
ihrem Programm tiefgreifende frauenpolitische Ziele gesetzt, mit denen sie alle Frauen in allen Lebensphasen, Altersstufen,
am Arbeitsmarkt und im Haushalt anspreche. Zu ihrem Ministerium sagte Ferrero-Waldner, seit Erlassung des
Frauenförderungplanes vor drei Jahren sei der Frauenanteil in Leitungsfunktionen dort auf über 50 Prozent gestiegen.
Dieser Anteil solle noch ausgebaut werden.
Österreich habe immer wieder eine führende Rolle im Bereich der internationalen Frauenfragen eingenommen, führte
Ferrero-Waldner aus. So sei unter österreichischem Vorsitz das Zusatzprotokoll zur Frauenrechtskonvention verhandelt
worden, das nach Ratifizierung eine direkte Beschwerdemöglichkeit für Frauen an ein internationales Gremium vorsieht.
Österreich hat das Zusatzprotokoll am 10. Dezember 1999 unterzeichnet.
UNO-Weltfrauenkonferenz
Multinational bereite sich Österreich derzeit intensiv auf den bevorstehenden Nachfolgeprozeß zur Pekinger
UNO-Weltfrauenkonferenz vor. Bei der im Juni 2000 in New York stattfindenden Sondergeneralversammlung werde
Österreich, so die Außenministerin, besonderes Augenmerk auf die verstärkte Teilnahme von Frauen an
Entscheidungsprozessen in der Arbeitswelt, die Situation von Frauen in militärischen Konflikten, den Kampf gegen Gewalt
gegen Frauen und die Unterbindung von Mädchen- und Frauenhandel legen. Die Bekämpfung der Armut als Ursache für
Diskriminierung von Frauen in der Dritten Welt sei ein weiteres wichtiges Anliegen Österreichs.
Frauenfragen seien auch ein Schwerpunkt der österreichischen Entwicklungspolitik, erklärte Ferrero-Waldner. Mit der
weltweiten Stärkung der Rechte der Frauen sei auch die Situation von Kindern untrennbar verbunden. Die Ministerin
begrüßte in diesem Zusammenhang, daß sich die derzeit in New York tagende Frauenstatuskommission der Vereinten
Nationen insbesondere mit den Rechten der Mädchen beschäftigt. Dabei werden Themen wie die Stellung von Frauen und
Mädchen in moslemischen Ländern und die Situation von Frauen und Mädchen in bewaffneten Konflikten erörtert. (APA)