Spanien: Sozialistische Regierung führt Teilüberwachung von verurteilten Ehemännern ein
Redaktion
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Nähern sich verurteilte Gewalttäter künftig näher als 500 Meter an ihr ehemaliges Opfer, wird automatisch die Polizei verständigt.
Madrid - Spanische Männer, die wegen Gewalttaten gegen
ihre Ehefrau verurteilt worden sind, müssen künftig zur Überwachung
ein elektronisches Armband tragen. Als erste Region stellte Madrid am
Montag das neue Schutzsystem vor. Demnach sollen die betroffenen
Frauen ein Handy-artiges Gerät bekommen, das ihnen signalisiert, wenn
ihr Mann sich ihnen in einem Umkreis von 500 Metern nähert. Zugleich
wird automatisch die Polizei alarmiert. Der Mann muss ein
neonfarbenes Band tragen, das Alarm auslöst, sobald der Träger es
abnimmt oder es beschädigt.
Kampf gegen häusliche Gewalt
Die Regierung unter dem Sozialisten Jose Luis Rodriguez Zapatero
hat den Kampf gegen häusliche Gewalt zu einer ihrer Prioritäten
erklärt. Seit Beginn des Jahres wurden in Spanien 83 Frauen von
männlichen Familienangehörigen getötet; 55 Morde gingen auf das Konto
des Ehemannes. Einer Statistik vom Juni zufolge gelten rund 10.000
Frauen als gefährdet. (APA/AFP)
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