Die öffentliche Hand grabe mit ihren Angeboten zum
elektronischen Amtsweg (E-Government) den IT-Firmen das Wasser ab,
warnte am Mittwoch der Fachverband
Unternehmensberatung und
Informationstechnologie (UBIT)
der Wirtschaftskammer Österreich
(WKÖ). "Unter Einsatz von Steuermitteln werden Unternehmen und
Arbeitsplätze gefährdet", ärgert sich WKÖ-Experte Dieter Zoubek.
Konkurrenz
Als Beispiel nennt er die Informationsplattform des
Bundeskanzleramtes, help.gv.at, auf der Formulare kostenlos zur
Verfügung gestellt werden. "Gerade in diesem Bereich der
transaktionsorientierten Formularlösungen sind aber viele
Informatikdienstleister tätig und können plötzlich eigene Lösungen,
in die jahrelang investiert wurde, nur mehr schwer an den Mann bzw.
die Frau bringen", so Zoubek.
Ausdrückliche gesetzliche Regelung
Der Fachverband hat deshalb einen Beschluss gefasst, wonach
öffentliche Körperschaften Informatikdienstleistungen nur mehr dann
kostenlos anbieten dürften, wenn dafür eine ausdrückliche gesetzliche
Regelung vorliegt. "Wir halten es für indiskutabel, wenn Ministerien
und andere Gebietskörperschaften - und zwar ohne dafür vom
Gesetzgeber ermächtigt worden zu sein - Mitgliedsbetriebe und
Arbeitsplätze der Informatikbranche in ihrer Existenz gefährden",
betonte Fachverbandsobmann Friedrich Bock.(APA)