New York - Der Index des Verbrauchervertrauens ging im Oktober von 96,7 Punkten auf 92,8 Punkte zurück, berichtete das Conference Board, ein Forschungsinstitut der Privatwirtschaft, am Dienstag in New York. Auch das Konjunkturbarometer war vergangene Woche zurückgegangen.

Ölpreis als Stimmungshemmer

Als Stimmungshemmer gelten die hohen Ölpreise und die für amerikanische Verhältnisse schleppende Schaffung neuer Arbeitsplätze. "Schlechte Nachrichten für Präsident George W. Bush", sagte der Volkswirt des Instituts, Delos Smith, nach Angaben der Wirtschaftsagentur Bloomberg.

"Die Leute sind nervös wegen ihrer Arbeitsplätze und Einkommen". Nach Angaben des Conference Board hat seit Beginn der Indexerhebung 1967 noch nie ein Präsident die Wiederwahl bei einem Stand von weniger als 99 Punkten geschafft.

Bei Bushs Amtsantritt vor knapp vier Jahren stand der Index, für den das Institut 5000 Haushalte über ihre Einschätzung der Jobaussichten und Ausgabenpläne befragt, bei 115,7 Punkten. In den ersten sechs Monaten des Jahres wurden im Durchschnitt monatlich rund 200.000 neue Arbeitsplätze geschaffen, seitdem je gut 100.000.

Erst bei mehr als 250.000 neuen Stellen im Monat dürfte die Arbeitslosenquote von derzeit 5,4 Prozent aber sinken.

Irak und Afghanistan sorgen für Pessimismus

Die Kriege in Afghanistan und im Irak beeinträchtigen nach Einschätzung von Fed-Vize Roger Ferguson möglicherweise die Zuversicht der US-Unternehmen. Diese hielten sich deshalb offenbar mit Neueinstellungen und Investitionen zurück.

Dennoch beurteile er die konjunkturellen Aussichten der USA optimistisch, sagte Ferguson am Dienstag in Charleston im US-Bundesstaat South Carolina. "Ich würde mich als halbwegs optimistischen Menschen bezeichnen und die Frage ist nicht, ob wir in eine Rezession zurückfallen, sondern wie stark das Wachstum ausfallen wird und ob es ausreichend sein wird, um die nicht genutzten Ressourcen am Arbeitsmarkt und freien Kapazitäten in der Wirtschaft zu aktivieren," sagte das Mitglied des Gouverneursrates der US-Notenbank (Fed).

Bei stetigen Investitionen der US-Unternehmen seien die Aussichten für anhaltendes Wachstum des Bruttoinlandsprodukts (BIP) weiterhin günstig. (dpa, Reuters/DER STANDARD Printausgabe, 28.10.2004)