Wien - Als "symbolischen Akt" bezeichnete Wiens
Kulturstadtrat Andreas Mailath-Pokorny am Freitag die Eintragung des
Namens von Marie Weiler, der langjährigen Lebensgefährtin des Autors,
Regisseurs und Schauspielers Johann Nepomuk Nestroy 150 Jahre nach
ihrem Tod. Es sei "als Beitrag zum Sichtbarmachen von Frauen
innerhalb der Kulturgeschichte" zu verstehen.
Die Schauspielerin Marie Weiler (1809 - 1864) lebte über 30
Jahre in Lebensgemeinschaft mit Nestroy. Eine Heirat mit Marie Weiler
war für Nestroy aufgrund seiner ersten, nach wenigen Jahren
gescheiterten Ehe, gesetzlich nicht möglich. Die beiden gemeinsamen
Kinder wurden 1858 durch Kaiser Franz Joseph I. legitimiert.
Am 22. September 1890 wurden Nestroy in einem Ehrengrab auf dem
Zentralfriedhof bestattet mit der Einschränkung, dass Marie Weiler
zwar mit ihm bestattet werden dürfe, "doch hat auf dem Grabdenkmale
der Name Nestroy alleine zu erscheinen und wird sohin eine sich auf
Marie Weiler beziehende Inschrift ausgeschlossen". (red)