Ludwig Dvorak, Chef der Sozialistischen Jugend, ist strikt gegen Rot-Blau.

Foto: Cremer
Wien - Gegen die Regierungspolitik weiter kämpfen - so fasst Ludwig Dvorak, der am Wochenende gewählte neue Chef der Sozialistischen Jugend (SJ), das Ziel seiner Arbeit zusammen. "Es braucht eine klare Gegenposition zu dieser Umverteilungspolitik von Arm zu Reich", sagt er im Gespräch mit dem STANDARD, um gleich eine "echte Vermögensbesteuerung" sowie eine Diskussion über Arbeitszeitverkürzung zu fordern. Da geht ihm das SP-Wirtschaftsprogramm zu wenig weit.

Schwerpunkte der SJ-Arbeit werden die Themen "Vollbeschäftigung", "Frauenpolitik" und Zivildienst sein. Bei letzterem wird eine Verkürzung auf sechs Monate gefordert.

An der SPÖ gibt es derzeit nur wenige Punkte, die Dvorak kritisiert. Dorn im Auge ist ihm die rot-blaue Koalition in Kärnten. Mit der FPÖ dürfe es keine Zusammenarbeit geben. Eine Debatte über SP-Chef Alfred Gusenbauer lehnt er ab: "Ich sehe keine Alternative, die besser wäre." Wobei auch er einräumt: "Es gibt da sicher unbefriedigende Dinge, wichtig sind letztlich die Inhalte."

Bei den Wählern kommt die SP-Politik offenbar nicht gut an. In einer OGM-Umfrage für den ORF-"Report" am Dienstag erklärten 62 Prozent der Befragten (500 Interviews), die SP mache keine erfolgreiche Oppositionspolitik, nur 26 Prozent hielten sie für erfolgreich. Für die Übernahme von Regierungsverantwortung gerüstet sehen die SPÖ nur 41 Prozent - 47 Prozent meinen das hingegen nicht. (APA, pm/DER STANDARD, Print-Ausgabe, 3.11.2004)