Wien - Der Msgr. Otto Mauer-Preis geht 2004 an Esther Stocker. Die 1974 in Schlanders (Italien) geborene und heute in Wien lebende und arbeitende Künstlerin, die 2002 bereits mit dem Anton-Faistauer-Preis geehrt wurde, erhält die Auszeichnung von Diözesanbischof Egon Kapellari am 30. November in den Festräumen des Erzbischöflichen Palais überreicht.

Der Preis, der mit 11.000 Euro dotiert ist, wird heuer zum 24. Mal vergeben und würdigt das gesamte bisherige Werk einer österreichischen Künstlerin oder eines österreichischen Künstlers unter 40 Jahren. Vom 10. bis 23. Dezember werden ausgewählte Arbeiten von Esther Stocker im JesuitenFoyer ausgestellt.

Ausschnitte größerer Gefüge

"Mit ihrem strengen Raster, der Wiederholung gleicher Elemente, einer konsequent rational wirkenden Ordnung scheinen die Arbeiten von Esther Stocker etwas Berechenbares zu haben", heißt es in der Jurybegründung, "Auf den ersten Blick erwecken sie den Eindruck, es läge ihnen eine Formel zugrunde. Alles in diesem Werk scheint vorhersehbar. Es scheint so. Denn Erwartungen werden immer wieder durchbrochen."

In präzisen Bildkompositionen erstellt Stocker Ordnungen, die Ausschnitte größerer Gefüge sind. Charakteristisch für diese Bilder ist die rechtwinklige Rasterordnung, die auch an Methoden der modernen Reproduktionstechnik erinnert. "Hier wird weder abgebildet, noch werden bedeutungsvolle Zeichen vorgeführt", heißt es in einer Aussendung, "Mit einfachsten Mitteln wird aus der Fläche räumliche Weite erschlossen. So konsequent, dass diese Räume auch leibhaftig erfahrbar sind. Die Kunst von Esther Stocker ist ein Vorstoß aus scheinbar Vertrautem in immer neue Bereiche des Unerwarteten."

Zum Preis

Seit 1981 verleiht der Otto Mauer Fonds der Erzdiözese Wien den Msgr. Otto Mauer-Preis für bildende Kunst. Der Fonds wurde von Kardinal Franz König und dem Erben nach Msgr. Otto Mauer, Prälat Karl Strobl, gegründet. Seine Aufgabe ist, das besondere Anliegen von Mauer, den Dialog zwischen Kirche, Kunst und Wissenschaft lebendig zu halten, weiterzuführen. (APA)