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Der "Malaysische Tiger" könnte die neunte Unterart der Raubkatze sein.

Foto: APA/EPA/AFP/Jimin Lai
Frankfurt/Main - Ein amerikanisches Forscherteam hat nach Informationen der Umweltstiftung WWF aller Voraussicht nach eine neue Tiger-Unterart identifiziert. Der "Malaysische Tiger" wäre nach WWF-Angaben vom Dienstag in Frankfurt die neunte Unterart der Raubkatze. Bisher sei angenommen worden, dass die auf der Halbinsel Malaysia lebenden Tiere zu den Indochinesischen Tigern (Panthera tigris corbetti) zählten. Die Bestände der Tiger sind in den vergangenen Jahren stark zurückgegangen.

Ein Team vom National Cancer Institute im US-Bundesstaat Maryland unter der Leitung von Stephen J. O'Brien habe nach der Untersuchung von 134 Tieren so große genetische Unterschiede festgestellt, dass von einer bisher nicht identifizierten Unterart auszugehen sei. Mit dem Kaspischen, dem Java- und dem Bali-Tiger seien im vergangenen Jahrhundert bereits drei Unterarten ausgestorben.

Bestätigungsprozess

Die Entdeckung muss nach WWF-Angaben nun in einem langwierigen wissenschaftlichen Prozess bestätigt werden. "Die Beschreibung des Malaysischen Tigers als eigene Unterart erfordert auch einen besseren Schutz der vom Aussterben bedrohten Raubkatze", sagte WWF-Artenschützer Stefan Ziegler. Nach Auskunft des WWF (World Wide Fund for Nature) lebten in den 1950er Jahren noch etwa 3.000 Tiger in Malaysia, ehe der Bestand in den 1980er Jahren auf 250 Tiere sank. Auf Grund umfassender Schutzmaßnahmen sei die Population wieder auf 600 bis 650 Tiere angewachsen. (APA/dpa)