Die Josefs aber lebten weiter: Im tief verschneiten Kärntner Hochgebirge kam es nur wenig später zu einem verdächtigen Todesfall. Blindgänger hieß der eigenwillige kurze Heimatfilm, den ein eigenbrötlerisches Bergvolk, bestehend aus entfernten Verwandten der Aki-Kaurismäki-Finnen, bevölkerte.
Bergbauernkrieg
Wieder in Schwarz-Weiß und mit nicht geringem visuellem Aufwand erzählte Blindgänger davon, wie die Josefs einen Kleinkrieg gegen einen Bergbauern und um dessen junge Frau führten. Und wie sie dabei einmal sogar unter Mordverdacht und an einen Ziehharmonika spielenden Gendarmen gerieten.
Mit Girls and Cars hat der österreichische Regisseur und Autor Thomas Woschitz seine nunmehrige Josef-Trilogie dieses Jahr komplettiert. Die Vorspannsequenz verweist noch einmal auf den "Tascheninhalt". Und ein Josef ist in der Zwischenzeit abhanden gekommen. Die anderen vier wiederum haben sich nach Kanada, ins weite Land aller Holzfällerträume begeben, um nach dem Verschwundenen zu suchen.
Der dritte Josef-Film, die jüngste Produktion der Firma Amour Fou, heuer beim Filmfestival in Cannes bereits mit einigem Erfolg präsentiert, ist ein Roadmovie in Farbe.
Die Deplatzierten
Frauen säumen seinen Weg: eine resche Autoverleihangestellte, ein sprechendes Pin-up, zwei gelangweilte Stripperinnen ... Kanada - es sieht aus wie Postkarten, durch die dann und wann ein Auto fährt. Die Josefs haben sich ihre immer schon kernige, wenig einnehmende Art bewahrt, die allerdings außerhalb des angestammten Umfelds erst so richtig deplatziert wirkt. Der Schmäh geht nicht recht auf auf dem fremden Terrain. Aber schließlich ist auch ein Kaurismäki auf finnischem Boden am besten.