Wien - Rund 3,1 Millionen Personen sind in Österreich
Brillenträger oder haben Kontaktlinsen. Die letzten verfügbaren Daten
einer Mikrozensus-Untersuchung weisen laut Hauptverband der
Sozialversicherungsträger auf, dass 2,0 Millionen davon mit ihrem
Sehbehelf keinerlei Einschränkungen betreffend ihre Sehfähigkeit
aufweisen.
700.000 Personen sind "alterssichtig" und weitere 400.000
haben entweder eine sehr hohe Dioptrienzahl, Grauen oder Grünen Star,
Astigmatismus oder "fast Blindheit" - das heißt, sie können noch
hell-dunkel unterscheiden. Diese 400.000 erreichen mit den
Sehbehelfen zwar eine Verbesserung, aber nicht mehr die "normale
Scharfsichtigkeit".
In dem tags zuvor von der Koalition vereinbarten Finanzausgleich
samt Gesundheitspaket ist u.a. enthalten, dass es Einschränkungen
beim Brillenersatz geben soll. Und zwar im Ausmaß von insgesamt 35
Millionen Euro. Insgesamt wurden 2003 knapp 65 Millionen Euro für
Zahlungen der Krankenkasse für Sehbehelf an die Versicherten
ausgegeben. Und 880.000 Österreicher haben im Vorjahr Zuzahlungen von
der Krankenkasse für ihren Sehbehelf erhalten.
Kostet beispielsweise eine Brille 100 Euro, lag der Selbstbehalt
bei entweder zehn Prozent oder mindestens 23 Euro. Hier zahlte die
Krankenkasse also 77 Euro zu. Bei einer Bifokal-Brille, die 400 Euro
kostet, muss der Betroffene 40 Euro Selbstbehalt zahlen, die Kasse
schießt 360 Euro zu. Dabei muss die Brillenfassung eine sogenannte
Krankenkassen-Brille sein - Designerfassungen sind natürlich selbst
zu tragen. Künftig sollen diesen Zuschuss nur noch Kinder, Personen
mit hochgradiger Sehbehinderung und sozial Schutzbedürftige bekommen. (APA)