Niamey - Nach der Präsidentschaftswahl im afrikanischen Wüstenstaat Niger kann Amtinshaber Mamadou Tandja voraussichtlich weiter regieren. Nach Auszählung von 30 Prozent der Stimmen hatte Tandja am Freitag einen Vorsprung von mehr als 160.000 Stimmen vor Mahamamadou Issoufou, wie die Wahlkommission mitteilte.

Wahlberechtigt waren 5,3 Millionen Einwohner. Die Wahl am Dienstag verlief nach Angaben von Beobachter der Europäischen und der Afrikanischen Union ohne Störungen oder größere Behinderungen.

Manipulation

Oppositionsvertreter hatten vor den Wahlen gesagt, sie rechneten mit Manipulationsversuchen der regierenden Partei Tandjas. Der Staatschef galt als aussichtsreichster von insgesamt sechs Kandidaten.

Der 66-jährige Tandja ist der erste in der Geschichte des Landes, der eine volle Amtszeit von fünf Jahren abschließen kann. Sein Vorgänger Baré Mainaassara wurde 1999 von Mitgliedern der eigenen Präsidentengarde ermordet. Die ersten freien Wahlen fanden 1993 statt, 33 Jahre nach der Unabhängigkeit von Frankreich.

Niger ist das drittgrößte Uranförderland der Welt; die Produktion liegt vor allem in französischer Hand. Gleichwohl gehört das nordafrikanische Land zu den fünf ärmsten der Welt. (APA/AFP)