Lernen über die österreichische Forstwirtschaft
Selbst aber war er mit einer anderen Erwartung gekommen: mehr über die österreichische Forstwirtschaft zu lernen. Denn infolge einer Erbschaft seiner Frau ist der Musiker nebenbei auch Waldbesitzer - "die Forstwirtschaft macht mir viel Freude, das ist eine Arbeit, die Sinn hat und Generationen dient. Wenn ich nicht auf Tour bin, finden sie mich draußen in meinen Wäldern." Diese liegen in Georgia - die so genannte "Charlane Plantation", die Leavell nach seinem nebenher betriebenen Forstwirtschaftsstudium von ursprünglich 480 Hektar auf 800 Hektar ausgebaut hat.
Der Hobbyforstwirt erinnert sich, dass die Entscheidung gar nicht einfach war, 1981 den geerbten Betrieb zu übernehmen, weil die Erbschafts-und Grundsteuerbelastung in den USA so hoch ist, dass mit dem Forst rasch Geld verdient werden muss, um ihn sich überhaupt leisten zu können.
Nachhaltige Bewirtschaftung
Dies aber widerspricht dem, was Leavell sich auf Einladung des Hauptverbands der Land- und Forstwirtschaftsbetriebe in Österreich angesehen hat: der Idee, dass Wälder nachhaltig bewirtschaftet werden. Profitabilität in der Bewirtschaftung bei gleichzeitigem Aufbau wertvoller älterer Bestände, die erst in ein, zwei Menschengenerationen hiebreif sein werden ist der Ansatz, den viele forstwirtschaftliche Familiengüter hier zu Lande - inzwischen aber auch zunehmend in Amerika - verfolgen.