Brüssel - Die neue EU-Kommission hat sich nach den Worten ihres Vorsitzenden Jose Manuel Barroso "solidarisch" mit dem vor Jahren wegen illegaler Parteienfinanzierung verurteilten französischen EU-Kommissar Jacques Barrot gezeigt. Barrot sei bei der ersten Sitzung des neuen Kollegiums eingeladen worden, seinen Fall darzulegen, sagte Barroso am Mittwoch in Brüssel. Der französische Kommissar habe die Kommissionsmitglieder detailliert informiert. "Wir wollen unsere Solidarität mit Herrn Barrot betonen", sagte der Kommissionschef. Barrot war 2000 wegen Veruntreuung zu einer Haftstrafe von acht Monaten auf Bewährung verurteilt worden. Die Strafe fiel unter eine von Staatspräsident Jacques Chirac erlassene Amnestie. Nach dem französischen Amnestiegesetz war das Urteil somit nie vollstreckt und aus dem Vorstrafenregister getilgt worden. Mehrere EU-Parlamentarier hatten kritisiert, dass Barrot seine Verurteilung bis zur Bestätigung der EU-Kommission Ende Oktober verschwiegen hatte. (APA)