Er werde den Eindruck nicht los, dass man an diesem etwas schäbig gewordenen Gebäude an mehreren Ecken umgebaut habe - die Steuerreform sei unabhängig von der Pensionsreform gemacht worden. Die Pensionsreform wiederum habe als Voraussetzung, dass der Arbeitsmarkt mittue, es müsse Begleitmaßnahmen geben. Arbeits-, Kapital- und Bildungsmärkte seien wichtig für Österreich.
Einschneidende Reformen im Pensions- und Gesundheitssystem seien keiner verantwortungsbewussten Regierung erspart geblieben, so Kramer. Einschneidend heiße, "dass es weh tut". Im Einzelnen seien Härtefälle entstanden, die man durch eine verstärkt Evaluierung abwenden hätte können. Insgesamt sei aber eine Senkung der Pensionsansprüche im Vergleich zu den aktiven Einkommen nötig. Es sei jedenfalls wichtig, dass man sich in Österreich darüber Gedanken mache, wie groß das Alterungsproblem wirklich sei.
Die Steuerreform komme zur Steigerung der Inlandsnachfrage "nicht zur Unzeit", zumal die Gewinne durch höhere Beiträge und eine vermutlich höhere Inflation aufgefressen würden.