Den "Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen" nimmt das Frauenreferat der Uni Wien zum Anlass, um gemeinsam mit Frauen, Mädchen, Lesben und Transgender gegen psychische, physische, sexuelle, ökonomische und strukturelle Gewalt zu demonstrieren. Treffpunkt ist die Unirampe am Schottentor.

Frauendemo
Donnerstag, 25. November 2004
Treffpunkt: 16.30 Uhr
Universität Wien (Rampe)

Der Aufruf im Original:

"Gewalt gegen Frauen/ Mädchen/Lesben/ Transgender beginnt mit der Angst beim nach Hause gehen in der Nacht; mit den Pfiffen auf der Strasse.
Gewalt ist die Frage nach dem Kinderwunsch beim Vorstellungsgespräch.
Gewalt ist der Zwang sich nach gewissen Vorstellungen kleiden zu müssen.
Gewalt ist die Einkommensschere zwischen Frauen und Männer.
Gewalt ist die Frau nicht zu Wort kommen zu lassen.

Bei Gewalt gegen Frauen/Mädchen/Lesben/ Transgender handelt es sich also um einen Übergriff auf die persönliche Integrität von Frauen/Mädchen/ Lesben/Transgender und die Missachtung ihrer Grenzen.

Gewalt findet in einem System statt, das Frauen/Mädchen/Lesben/Transgender strukturell benachteiligt und ihnen die Macht über sich selbst entzieht. Gewalt hält das System, welches von Männern für Männer geschaffen wurde aufrecht. Gewalt hat System.

Die Arbeit von Frauen/Mädchen/Lesben/Transgender wird marginalisiert und abgewertet. Sie werden auf Mutterrolle und Haushalt reduziert. Die aktuelle konservative Familienpolitik drängt Frauen auch in Österreich vermehrt an den Herd. Die Aushöhlung von ArbeiterInnenrechten trifft wieder v.a. Frauen/Mädchen/Lesben/Transgender. Diese Verschärfung der ökonomischen Situation zeigt sich auch in der Streichung von Subventionen für Frauen/Mädchen/Lesben/Transgenderinitiativen, was eine substantielle Gefährdung von Frauen/Mädchen/Lesben/ Transgenderräumen und Frauenhäusern bedeutet.

Sexuelle Gewalt

Sexuelle Gewalt ist ein besonderes Merkmal dafür, wie sehr Frauen/Mädchen/Lesben/Transgender die Verfügungs- und Definitionsmacht über den eigenen Körper, und das was mit ihm geschieht, entrissen wird. Auch die Reduzierung der Frau auf ein Sexobjekt ist sexuelle Gewalt.

Heterosexuelle und homophobe Gewalt

Die heterosexuelle Zweierbeziehung gilt als gesellschaftliche Norm. Lesbische und transgender Lebensweisen werden nicht anerkannt. Lesben und Transgender werden strukturell diskriminiert und Übergriffen ausgesetzt.

Rassistische Gewalt

Frauen/Mädchen/Lesben/Transgender, die nicht der Norm einer Mehrheitsösterreicherin entsprechen, sind ständig mit rassistischen Übergriffen konfrontiert. Viele Migrantinnen haben in Österreich keine eigenständige Aufenthaltsbewilligung: Abhängigkeit von Ehemännern und Vätern wird verstärkt. Aufgrund der ras­sistischen Gesetzgebung können Migrantinnen oft nicht eigenständig erwerbstätig sein. Durch die Illega­lisierung von Menschen werden v.a. auch viele Frauen/Mädchen/Lesben/Transgender von öffentlichen Leistungen und Schutz ausgeschlossen.

Frauen/Mädchen/Lesben/Transgender sind mit Gewalt konfrontiert, wenn sie als behindert klassifiziert werden.

Sie können oft nicht selbst über ihr Leben bestimmen. Sie werden entmündigt und sind häufiger sexueller Gewalt ausgesetzt.

Wir sind gegen Gewalt an Frauen/Mädchen/Lesben/Transgender!

Gemeinsam wehren wir uns gegen Gewalt an Frauen/Mädchen/Lesben/Transgender!

Wir fordern:

  • Selbstbestimmungsrecht von Frauen/Mädchen/Lesben/Transgender!
  • Die Anerkennung und Einhaltung unserer Grenzen
  • Solidarität unter Frauen/Mädchen/Lesben/Transgender!" (red)