The Soundtrack Of Our Lives

Wenn am Ende des Jahres wieder die allseits beliebten Bestenlisten erscheinen, werden die herrlich anmaßend benannten The Soundtrack Of Our Lives mit dem Album Origin Vol. I wohl nicht selten auf einem der vordersten Plätze auftauchen.

In Zeiten, in denen sich die Popmusik weit gehend als Revivalkultur ausnimmt, führen die Schweden rund um den exzentrischen Sänger Ebbot Lundberg seit vier Alben beeindruckend vor, wie man trotz referenzreicher Beachtung der Musikgeschichte höchst erfolgreich eine eigene Handschrift entwickeln kann: Kraftvoller psychedelischer Rock, der mit Ingredienzien angereichert ist, die man The Who ebenso zuschreiben kann wie den US-Altvorderen The Stooges, denen man bereits mit der Vorgängerband, den ungleich härteren Union Carbide Production lebensgefährlich gehuldigt hat, trifft auf die inspirierten Melodien von Love (so viel zum Thema Referenz).

Dass die Ergebnisse so gar nicht retro oder abgekupfert klingen, ist schließlich die große Qualität dieser Band, der eine Live-Reputation vorauseilt, dass es einen schon sehr verwundert, dass das am kommenden Freitag stattfindende Konzert im Wiener Planet Music noch nicht restlos ausverkauft ist. (flu/DER STANDARD, Printausgabe, 24.11.2004)