Forschung & Geschlecht
Grazer Projekt macht Frauen FIT für Technische Universität
Frauenprogramme und eine Sommerschule sollen zu fixen Einrichtungen der TU werden
"Technik ist zu wichtig, um sie den Männern allein zu überlassen," sagt Lisa. "Ein technisches Studium ist nicht so schwer.
Entscheidend sind Selbstvertrauen und Interesse," meint Anna. Und Erich Hödl, der designierte Rektor der Technischen
Universität Graz ergänzt: "Man muss Frauen stärker für technische Studienrichtungen motivieren." .
Das Vorurteil "Technik, das ist doch nichts für Mädchen" versuchte die Projektgruppe FIT (Frauen in die Technik) einmal mehr
abzubauen - mit Informationswochen, die den Schülerinnen einen Ein- und Überblick über speziell jene Studienrichtungen
gaben, die bisher nur einen geringen Frauenanteil aufweisen. Probevorlesungen, Besichtigungen von Labors und Hörsälen und
natürlich Gespräche mit Studentinnen, Assistentinnen und Absolventinnen dienten dazu, die Hemmschwellen abzubauen. Die
bisher typisch männlichen Studien der TU Graz wie Bauingenieurwesen, Maschinenbau, Elektrotechnik, Physik und
Telematik sowie die Studiengänge der Fachhochschulen in der Steiermark, der Montanuniversität Leoben und der Kollegs
sollen in Hinkunft auch von weiblicher Seite belebt werden.
Großer Bedarf an weiblichen Studenten besteht beispielsweise in den Fachhochschul-Studiengängen
"Fahrzeugtechnik/Automotive Engineering" und "Electronic Engineering/Industrielle Elektronik", wo es bisher jeweils nur eine
Studentin pro Studienjahr gab. Die FIT-Beauftragte der FH Joanneum in Graz, Emilia Bratschitsch: "Im Electronic Engineering
werden unter anderem elektronische Anlagen für die Recycling-Industrie entwickelt. Die innovative Elektronik verbessert die
Arbeitsbedingungen in der Industrie erheblich. Automatisieren bedeutet auch, Mensch und Umwelt zu entlasten."
Bratschitsch ist überzeugt, dass die Technik Frauen viele Möglichkeiten bietet, ihre Kreativität zu entfalten. Die Statements
derer, die ein Technik-Studium bereits absolviert haben, fallen positiv aus. Barbara Illitsch, die in Kapfenberg "Industrial
Management/Industriewirtschaft" studiert hat, streicht vor allem die guten Berufsaussichten heraus, die ihr das technische
Studium eröffnete: "Durch die Kombination von technischen und wirtschaftlichen Lehrinhalten und den Praxisbezug über das
ganze Studium hinweg sind wir universell in der Wirtschaft einsetzbar." (himu)