Erinnerungen an den Schilling: Vor 35 Jahren haben unsere tüchtigen, studierten Papas im Alter von 30 Jahren 20.000 Schilling im Monat verdient. Und ein Menü am Kärntner See (Suppe, Schnitzel, Apfelkuchen) hat erstmals mehr als 30 Schilling gekostet.

Heute würden unsere tüchtigen, studierten Freunde im Alter von 30 Jahren - äh, Augenblick, haben wir uns da verrechnet? - ebenfalls 20.000 Schilling im Monat verdienen. (Außer sie wären freiberuflich, dann wäre es nicht gar so viel. Oder sie wären noch freier vom Beruf, dann verdienten sie, was der Staat an Almosen für sie übrig hätte.) Und ein Menü am Kärntner See (Gedeck, Suppe, Schnitzel, Tiramisu) würde - drücken wir noch einmal auf die Umrechnungstabelle - 300 Schilling kosten. Hoppala! Da wäre dann quasi eine Null dazugekommen. Das Menü wäre praktisch unbezahlbar.

Zum Glück ist alles ganz anders: Unsere tüchtigen, studierten Freunde im Alter von 30 Jahren verdienen 1450 Euro im Monat. Und ein Menü am Kärntner See (Gedeck, Suppe, Schnitzel, Tiramisu) kostet 22 Euro. Mahlzeit!

Einmal ehrlich: Können wir nicht froh sein, dass es diesen aberwitzig teuer klingenden Schilling nicht mehr gibt? (DER STANDARD, Printausgabe vom 29.11.2004)