Der kroatische Verteidigungsminister Berislav Roncevic hat am Dienstag Vorwürfe über sexuelle Misshandlungen von Rekruten bestritten. Er reagierte damit auf Anschuldigungen, Offiziere hätten zwischen 1993 und 2000 in mehreren Kasernen junge Soldaten sexuell misshandelt.

Der Armeesicherheitsdienst habe diese Anschuldigungen schon früher untersucht, mit 14 angeblichen Opfern gesprochen und festgestellt, dass es keine solche Fälle gegeben hat, zitierte die amtliche Nachrichtenagentur Hina den Minister. "Jetzt zieht man diese Sache aus der Mottenkiste und will eine Affäre konstruieren", kritisierte Roncevic. Er räumte ein, dass ein Rekrut sich über sexuelle Belästigung beschwert, aber von einer Anzeige abgesehen habe.

Demgegenüber behauptet das Menschenrechtskomitee, es gebe sogar Videoaufnahmen von Orgien, auf denen betrunkene Offiziere und misshandelte Rekruten zu sehen seien. (APA/dpa)