Berlin - Die ostdeutsche Zeitschrift "neue deutsche literatur" (ndl) stellt mit der Dezember-Ausgabe ihr Erscheinen ein. "Zu wenige Leser sind Käufer", sagte ndl-Redakteur Jürgen Engler am Mittwoch in Berlin. Starke Abnehmer wie Bibliotheken und Fachinstitute hätten zuletzt kein Geld mehr für die Zeitschrift gehabt.

Zu DDR-Zeiten hatte die Zeitschrift 12.000 Abonnenten. Nach der Wende gab es 3.000 Abos, zuletzt war die Zahl auf knapp 1.000 geschrumpft. Erst Anfang des Jahres hatten die Schwartzkopff Buchwerke Hamburg & Berlin die "neue deutsche literatur" vom Aufbau- Verlag übernommen. Im Mai kam die zuletzt monatlich erschienene Zeitschrift erstmals in neuer Gestaltung heraus.

"Die ndl verschwindet jedoch nicht sang- und klanglos", sagte Engler. Im Herbst 2005 erscheine eine rund 400-seitige Anthologie, die jährlich fortgesetzt werden soll. Die "neue deutsche literatur" war 1953 als Organ des Schriftstellerverbandes der DDR gegründet worden. Sie stellte als Bühne für neue Literatur vor allem junge und noch weniger bekannte Autoren vor. (APA/dpa)