THE GUN CLUB Miami, The Las Vegas Story, Death Party, Mother Juno (Sympathy For The Record Industry) Jeffrey Lee Pierce, der große amerikanische Neuerer des Blues mit den Mitteln des Punk, starb 1996 im Alter von nur 38 Jahren an einer Gehirnblutung. Irgendwann war sich die Schere zwischen weichem Charakter und hartem Leben nicht mehr ausgegangen. Nachdem bereits im Sommer Fire Of Love , das Debüt seines Quartetts, auf das sich diverse Nachfolger im Genre wie die Jon Spencer Blues Explosion oder die White Stripes mehr als eindeutig berufen, endlich offiziell als CD neu aufgelegt worden war, folgen jetzt vier weitere Großtaten zwischen Höllenritt und Himmelfahrt. Alle müssen als Klassiker angesehen werden. Was jetzt noch fehlt, sind Neueditionen von Pastoral Hide And Seek und dem abschließenden Lucky Jim sowie Jeffrey Lees zwei Soloalben, darunter das mächtige Wildweed aus 1985. VIRGIN PRUNES A New Form Of Beauty, If I Die I Die, Over The Rainbow, Heresie, The Moon Looked Down And Laughed (Mute) Gavin Friday und seine Band aus Dublin stammten aus dem Umfeld von U 2, produzierten zwischen 1980 und 1986 allerdings die interessanteren Platten, allen voran das '82 von Colin Newman (Wire) noch heute gültig gemischte If I Die, I Die, irgendwo zwischen Postpunk, Gothic Rock und Avantgarde angesiedelt. Beinahe das Gesamtwerk liegt jetzt erstmals auf CD vor, inklusive sperriger und obskurer Livedokumente sowie dem bisher gesuchten Frühwerk A New Form Of Beauty und dem damaligen Underground-Hit Pagan Love Song . Klassiker der Moderne! (DER STANDARD, Print-Ausgabe, 3.12.2004)