Vier-Parteien-Einigung in Österreich: Wissenschaftsausschuss beschließt verstärkte Förderung für Ersatzmethoden zu Tierversuchen
Redaktion
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Wien - In Österreich sollen Tierversuche an Menschenaffen
verboten werden. Darauf haben sich Donnerstag Abend die vier
Parlamentsparteien im Wissenschaftsausschuss geeinigt. Die für die
Vollziehung des Tierversuchsgesetzes verantwortliche
Bildungsministerin Elisabeth Gehrer (V) wurde beauftragt, einen
Gesetzesentwurf dafür auszuarbeiten. Seit dem Jahr 2000 hat es in
Österreich keine Tierversuche an Menschenaffen mehr gegeben. Die vier
Parteien haben darüber hinaus eine verstärkte Förderung für
Ersatzmethoden zum Tierversuch beschlossen.
Staatspreis für Ersatzmethoden
Der Beschluss einer verstärkten Förderung von Ersatzmethoden wurde
ohne nähere Quantifizierung der vermehrten Anstrengungen gefasst.
Seit 1992 wurden Ersatzmethoden zu Tierversuchen laut
Bildungsministerium mit insgesamt 3,2 Millionen Euro gefördert. Zusätzlich
dazu wird in unregelmäßigen Abständen ein Staatspreis für solche
Ersatzmethoden vergeben.
Darüber hinaus unterstützen die vier Fraktionen die Einrichtung
einer EU-Datenbank für Ersatz- und Alternativmethoden zum
Tierversuch. Seitens der SPÖ und der Grünen wurde bedauert, dass
offensichtlich aus datenrechtlichen Gründen eine österreichische
Datenbank für Tierversuche zur Vermeidung von Mehrfach-Tests nicht
realisiert werde.
Entschließungsantrag nach Unterschriftensammlung
Für ein Verbot von Tierversuchen an Menschenaffen hatten
Tierschützer Unterschriften gesammelt und im Februar dieses Jahres
als Petition im Nationalrat eingereicht. Nach damaligen Angaben des
"Internationalen Bund der Tierversuchsgegner" (IBT) hätten Staaten
wie Neuseeland, Großbritannien, Niederlande oder Schweden ein solches
Verbot bereits gesetzlich verankert. Die Grünen haben zu diesem Thema
dann einen Entschließungsantrag eingebracht. (APA)
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