Pädagogin: "Sloweninnen eifern Spears und Madonna nach" - Zahl der SchülerInnen mit homosexuellen Erfahrungen gestiegen
Redaktion
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Laibach/Wien - Immer mehr junge Sloweninnen eifern den
Popstars Britney Spears und Madonna nach, die mit einem öffentlichen
Zungenkuss für Aufsehen erregt haben. So lautet die Analyse einer Pädagogin. "Mädchen, die sich während der
Pause in Mittelschulen auf den Mund küssen, sind keine Seltenheit
mehr", sagte die Leiterin der Abteilung für Gesundheitserziehung im
slowenischen Schulamt, Fani Ceh, gegenüber der Laibacher Tageszeitung
"Dnevnik" (Donnerstagsausgabe). "Wenn ich sie frage, ob das nicht für
intimere Beziehungen reserviert sein sollte, antworten sie mir, dass
Madonna und Britney Spears das doch auch öffentlich im Fernsehen
getan haben."
Homosexuelle Erfahrungen versechsfacht
Die Zahl der SchülerInnen mit homosexuellen Erfahrungen ist in den
vergangenen Jahren von einem auf sechs Prozent gestiegen, sagte die
Gynäkologin Bojana Pinter der Zeitung. Ceh ist überzeugt davon, dass
es sich beim gegenseitigen Küssen unter Mädchen um einen "Modetrend"
handle. Jasna Magic vom Verein der Freunde der Lesben, Schwulen, Bi-
und Transsexuellen betont, dass es sich bei homosexuellen Neigungen
nicht um etwas handle, was man hervorrufen könne. Auch handle es sich
beim Küssen unter Mädchen meist um eine "einmalige Erfahrung".
Enttabuisierung
Der Prozentsatz der Homosexuellen ist laut Magic "immer gleich
hoch", und liege zwischen drei und zehn Prozent der
Gesamtbevölkerung. Allerdings sei es zu einer Enttabuisierung
gekommen, weswegen junge Menschen ihre Neigungen leichter ausleben
können und "nicht mehr an Selbstmord denken" müssen, wenn sie sich
vom gleichen Geschlecht mehr angezogen fühlen. Ceh wiederum weist
darauf hin, dass Mädchen in ihrer sexuellen Entwicklung zwei Jahre
vor den Burschen liegen, "und deshalb experimentieren sie auch öfter
mit Homosexualität". (APA)
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