Netzpolitik
Open Source in der Deutschen Bundesverwaltung
"zahlreiche Vorkommnisse, die die Verlässlichkeit kommerzieller Betriebssysteme und Hardware besonders auch im Hinblick auf die Vertraulichkeit in Frage stellen"
Die Koordinierungs- und Beratungsstelle
(KBSt) der Deutschen Bundesregierung für Informationstechnik in der
Bundesverwaltung spricht sich in ihrem KBSt-Brief Nr. 2/2000 für den
Einsatz von Open-Source-Software
in der Bundesverwaltung aus. Mögliche Einsatzfelder für freie Software wie die Betriebssysteme Linux oder
FreeBSD sieht das Amt sowohl im Server-Bereich als auch auf Arbeitsplatzrechnern. Die KBSt weist vor
allem auf das damit verbundene Einsparpotential hin: Neben den Ausgaben für Software-Anschaffungen
könnten auch die Hardware-Kosten gesenkt werden, da sich alte Rechner wegen des geringeren
Ressourcenhungers freier Betriebssysteme länger verwenden ließen.
Weitere Argumente für den Einsatz freier Software sieht die KBSt in den Problemen, die sich aus den
proprietären Formaten vieler kommerzieller Anwendungen ergeben. Außerdem erfülle
Open-Source-Software wegen der überprüfbaren Quelltexte höhere Sicherheitsanforderungen – in der
Vergangenheit habe es "zahlreiche Vorkommnisse" gegeben, die "die Verlässlichkeit kommerzieller
Betriebssysteme und Hardware besonders auch im Hinblick auf die Vertraulichkeit in Frage stellen".
Probleme, die dem Einsatz freier Software bislang entgegen standen, sieht man inzwischen weitgehend
gelöst: Freie Software sei mittlerweile ähnlich einfach zu installieren und zu bedienen wie kommerzielle
Programme, und auch Schulung und Support sei in ausreichendem Maß erhältlich. Nicht zuletzt könne man
sich mit freier Software "aus der Anhängigkeit eines Herstellers" lösen. (heise)