Columbus - Einen Monat nach der US-Präsidentschaftswahl
haben am Samstag rund 400 Demonstranten in Ohio eine Neuauszählung
der Stimmen gefordert. In dem wahlentscheidenden Staat lag Präsident
George W. Bush zwar um über 100.000 Stimmen vor seinem Herausforderer
John Kerry, wegen diverser Unregelmäßigkeiten bei der Auszählung
werden diese Zahlen von einigen Anhängern Kerrys aber angezweifelt.
So wurden über 90.000 Stimmzettel für unlesbar und damit ungültig
erklärt. Zudem bescherte ein fehlerhafter Computer Bush am Wahlabend
fast 4.000 zusätzliche Stimmen.
"Willkommen in der Ukraine"
"Ich heiße euch willkommen in der Ukraine" sagte Susan Truitt,
eine der Rednerinnen auf der Protestkundgebung, in Anspielung auf die
am Freitag wegen Manipulationen für ungültig erklärte
Präsidentschaftswahl in der ehemaligen Sowjetrepublik.
Nach Zahlen vom Freitagabend war der Vorsprung Bushs in Ohio mit
119.000 Stimmen geringer als direkt nach dem Wahltag geschätzt. Das
inoffizielle Ergebnis vor einem Monat sah Bush mit rund 136.000
Stimmen vorn. Die Diskrepanz ergibt sich einerseits durch die
erwähnte technische Panne, andererseits durch die nachträgliche
Auszählung der im Ausland abgegebenen und der so genannten
provisorischen Stimmen. Das endgültige Ergebnis für Ohio soll am
Montag bekannt gegeben werden. (APA/AP)