Wien - Im Vorfeld der Verleihung des Nobelpreises an Elfriede Jelinek sagte der Kärntner Landeshauptmann Jörg Haider (F) in der gestrigen ORF-Sendung "Treffpunkt Kultur": "Jelinek ist nur deshalb berühmt geworden, weil sie gegen Österreich gewettert hat. Es ist ja sogar in der Begründung für den Nobelpreis dringestanden, dass dieser Hass gegen ihr Land sie enorm preisverdächtig macht. Für mich hat das keine literarische Wertigkeit".

Bundespräsident: Formuliert ohne Abstriche und ohne Konzession

Bundespräsident Heinz Fischer nahm die Schriftstellerin dagegen in Schutz, und sagte im "Treffpunkt Kultur": "Jelineks Kompromisslosigkeit verdient unseren Respekt. Was ihr wichtig ist, formuliert diese Autorin ohne Abstriche und ohne Konzession. Das ist nicht immer selbstverständlich".

Nationalratspräsident Khol: Kann Texte lieben, ohne politische Ansichten zu teilen

Auch Nationalratspräsident Andreas Khol (V), bekennender Jelinek-Fan, stellte sich hinter die Nobelpreisträgerin. Man könne Jelineks Texte lieben, wie er es tue, ohne die politischen Ansichten der Autorin zu teilen, erklärte Khol: "Schließlich herrscht in diesem Land Meinungsfreiheit". (APA)