Großbritannien: Pharmakonzern Schering zieht Konsequenz aus bei Medienbehörden eingegangenen Beschwerden
Redaktion
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London - In Großbritannien hat der Pharmakonzern Schering eine Außenwerbe-Kampagne für "Levonelle" zurückgezogen. Bei dem Produkt handelt es sich um eine "Pille danach". Über 105 Beschwerden waren bei Medienbehörden eingegangen, berichtet der
Media Guardian
. Schering selbst erhielt auch einige Beschwerdebriefe. Die Headline der Plakate besagt "Immaculate Contraception. If only." Und weiter: "It might be Christmas time, but condoms still split und pills still get forgotten. So if your contraception lets you down, ask your pharmacist for Levonelle One Step." Dies sei feindlich gegenüber religiösen Inhalten und würde ungewollte Schwangerschaft und Abtreibung trivialisieren, so der Tenor der Beschwerden.
Entschuldigung
Der Pharmakonzern hat sich bereits für mögliche Beleidigungen entschuldigt und die Kampagne sofort gestoppt. Schering würde diesen Schritt als verantwortungsbewusstes Unternehmen machen aufgrund der Anerkennung der geäußerten Bedenken. Die Werbung sei als Wortspiel gedacht, um klarzustellen, dass es keine "unbefleckte Empfängnisverhütung" gibt.
Weiterhin Aufklärung
Schering will Frauen jedoch weiterhin über Verhütung informieren. Dies sei vor allem jetzt für die bevorstehende Urlaubszeit von großer Bedeutung. Studien haben laut Schering ergeben, dass gerade dann Menschen öfters ungeschützten Sex haben, was zu einer höheren Abtreibungsrate im neuen Jahr führe.
Levonelle ist in Großbritannien für Mädchen älter als 16 Jahre und in den meisten Apotheken ohne Rezept erhältlich. Die Pille ist laut Eigendefinition "the easy way to ask for the morning-after-pill." (pte)
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