Brasilia - Brasiliens Anwälte wollen mit einem jahrzehntealten "Hosenverbot" für Frauen im Gebäude des Obersten Gerichts in der Hauptstadt Brasilia Schluss machen. Die Anwaltskammer des südamerikanischen Landes (OAB) stellte nach Medienberichten vom Mittwoch einen offiziellen Antrag auf Annullierung des Rockzwangs. Die Anordnung sei nicht nur diskriminierend, sondern verletze auch die Rechte der Frauen und stelle ein Hindernis für ihre berufliche Tätigkeit dar, meinte der OAB-Vorsitzende Reginaldo de Castro. Das Hosenverbot gilt nicht nur für die weiblichen Mitarbeiter, sondern auch für alle Besucherinnen des Gerichtsgebäudes. Laut Medienberichten hatten zuletzt nicht nur Anwältinnen, sondern auch Journalistinnen, Sekretärinnen und Verwandte von Gerichts-Mitarbeitern immer häufiger gegen die Kleiderordnung protestiert. Die obersten Richter Brasiliens versprachen jetzt, sich noch vor dem Wochenende mit dem Antrag der Anwaltskammer zu beschäftigen. Gerichtspräsident Carlos Velloso sprach sich für eine Annullierung des Verbots aus. Medienberichten zufolge teilen aber nicht alle Kollegen diese Ansicht. (APA/dpa)