In der Nacht vor der Filmpreisverleihung - ebenso wie bei Berlinale - war der Regisseur noch als DJ unterwegs: "Ich muss genauso weitermachen"
Redaktion
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Berlin/Barcelona - Auch nach den zahlreichen Ehrungen
für sein Liebesdrama "Gegen die Wand" empfindet Regisseur Fatih Akin
den Europäischen Filmpreis als etwas ganz Besonderes. "Das ist schon
eine sehr ehrenhafte Auszeichnungen", sagte er am Sonntag in einem
dpa-Gespräch. Vor allem freue er sich über den Publikumspreis als
bester Regisseur: "Da hat das Volk aus ganz Europa gewählt - das ist
schon ein großes Kompliment." Über allem stehe jedoch immer noch der
Goldene Bär, den er Anfang des Jahres bei der Berlinale gewonnen hat.
"Das toppt natürlich alles, damit ging das Ganze ja los."
Inzwischen habe er auch keine Angst mehr vor dem gestiegenen
Erwartungsdruck. "Ich hatte nach dem Goldenen Bären eine lange Phase
der Verunsicherung", gestand der 31-Jährige. Dies sei mittlerweile
ausgeräumt. "Ich habe die ganzen Preise bekommen, weil ich das, was
ich gemacht habe, auf meine Weise gemacht habe", erklärte Akin.
"Deshalb habe ich mir gesagt: Ich muss genauso weitermachen."
Derzeit Arbeit über Istanbuler Musikszene
In den vergangenen Monaten habe er vor allem darauf geachtet, dass
seine Arbeit nicht zu stark unter den diversen Preisverleihungen
leide. "Die Priorität liegt bei der Arbeit", betonte der
Erfolgsregisseur. "Das ist das, wofür ich die Butter aufs Brot
kriege." Schon am Dienstag werde er die Arbeit an seinem
Dokumentarfilm über die Istanbuler Musikszene fortsetzen, mit dem er
bei den Filmfestspielen in Cannes antreten wolle.
Dass Akin die Filmpreis-Party in Barcelona schon gegen 3.00 Uhr
verließ, hatte aber andere Gründe: In der Nacht zuvor habe er noch in
Berlin als DJ aufgelegt - wie schon am Abend vor dem Gewinn des
Goldenen Bären, als er in der gleichen Location an den Plattentellern
gestanden hatte. "Das war wie ein Omen", sagte Akin und scherzte:
"Das mache ich jetzt immer." (APA/dpa)
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