Bild nicht mehr verfügbar.

Foto: REUTERS/Gustau Nacarino
Berlin/Barcelona - Auch nach den zahlreichen Ehrungen für sein Liebesdrama "Gegen die Wand" empfindet Regisseur Fatih Akin den Europäischen Filmpreis als etwas ganz Besonderes. "Das ist schon eine sehr ehrenhafte Auszeichnungen", sagte er am Sonntag in einem dpa-Gespräch. Vor allem freue er sich über den Publikumspreis als bester Regisseur: "Da hat das Volk aus ganz Europa gewählt - das ist schon ein großes Kompliment." Über allem stehe jedoch immer noch der Goldene Bär, den er Anfang des Jahres bei der Berlinale gewonnen hat. "Das toppt natürlich alles, damit ging das Ganze ja los."

Inzwischen habe er auch keine Angst mehr vor dem gestiegenen Erwartungsdruck. "Ich hatte nach dem Goldenen Bären eine lange Phase der Verunsicherung", gestand der 31-Jährige. Dies sei mittlerweile ausgeräumt. "Ich habe die ganzen Preise bekommen, weil ich das, was ich gemacht habe, auf meine Weise gemacht habe", erklärte Akin. "Deshalb habe ich mir gesagt: Ich muss genauso weitermachen."

Derzeit Arbeit über Istanbuler Musikszene

In den vergangenen Monaten habe er vor allem darauf geachtet, dass seine Arbeit nicht zu stark unter den diversen Preisverleihungen leide. "Die Priorität liegt bei der Arbeit", betonte der Erfolgsregisseur. "Das ist das, wofür ich die Butter aufs Brot kriege." Schon am Dienstag werde er die Arbeit an seinem Dokumentarfilm über die Istanbuler Musikszene fortsetzen, mit dem er bei den Filmfestspielen in Cannes antreten wolle.

Dass Akin die Filmpreis-Party in Barcelona schon gegen 3.00 Uhr verließ, hatte aber andere Gründe: In der Nacht zuvor habe er noch in Berlin als DJ aufgelegt - wie schon am Abend vor dem Gewinn des Goldenen Bären, als er in der gleichen Location an den Plattentellern gestanden hatte. "Das war wie ein Omen", sagte Akin und scherzte: "Das mache ich jetzt immer." (APA/dpa)