Berlin - Der ostdeutsche Rocksänger und Frontmann
der Gruppe "Karat", Herbert Dreilich, ist tot. Der 62-Jährige starb
in der Nacht zum Sonntag in seinem Haus in der Nähe von Berlin an
Leberkrebs, wie die Zeitschrift "Super-Illu" am Montag berichtete.
Dreilich war einer der bedeutendsten Rockmusiker Ostdeutschlands und
mit seiner Band auch lange vor der Maueröffnung im Westen bekannt.
Mit "Karat" hatte er seit 1977 zahlreiche Hits auf den Markt
gebracht, darunter "Über sieben Brücken musst du gehen", das später
von Peter Maffay gecovert wurde.
Der 1942 in Österreich geborene Dreilich ging in der
Bundesrepublik Deutschland und in England in die Schule. Nach
familiär bedingter Übersiedlung in die DDR nach Halle begann er eine
Dekorateur-Lehre und spielte nebenbei als Gitarrist in Dixieland- und
Rockbands.
Langmähnen der DDR
1967 zog Dreilich nach Berlin. Fünf Jahre später wurde die Gruppe
Karat aus der Taufe gehoben. Die Band machte sich rasch einen Namen
und wurde mit ersten eigenen Titeln wie "Leute welch ein Tag" im
DDR-Rundfunk gespielt. Mit melodiösen Stücken wie "König der Welt"
und "Gewitterregen" erklommen die Langmähnen im Sturmschritt die
höchsten Stufen des Ruhms, die eine Band in der DDR überhaupt
erreichen konnte.
Maffay coverte "Über sieben Brücken"
Anschließend kam der "Brückenschlag" in den Westen. Dreilich
setzte durch, dass die Band "Über sieben Brücken" aufnimmt. Weil
Karat von Seiten der DDR damals verwehrt wurde, im Westfernsehen
aufzutreten, coverte Peter Maffay das Stück und machte es zu einem
Super-Hit. (APA/dpa)