Salzburg – Ein dreiviertel Jahr nach der Bürgermeister- und Gemeinderatswahl in der Stadt Salzburg kommt es bei der ÖVP zu personellen Rochaden. Stadtparteiobmann, Vizebürgermeister Karl Gollegger, verlässt die Politik und kehrt in die Energiewirtschaft – konkret zum Verbund – zurück. Ihm folgt der bisherige Klubobmann Harald Preuner nach. Das erfuhr die APA aus zuverlässiger Quelle. Bei einem Pressegespräch am Dienstag um 11.00 Uhr soll es offiziell bekannt gegeben werden.

Golleggers politisches Ende kam damit nahezu so überraschend wie sein damaliger Einstieg: Rund vier Monate vor dem Urnengang im März 1999 hatte der damalige Landesparteichef und Landeshauptmann Franz Schausberger den amtierenden und in der Geschichte Salzburgs einzigen ÖVP-Bürgermeister Josef Dechant wegen schlechter Umfragewerte als Spitzenkandidat abgesetzt und den Tauernkraft-Vorstandsdirektor Karl Gollegger in den politische Ring geholt.

Der Energie-Manager stellte ein völlig neues Team für die Gemeinderatswahl auf, lediglich Klubobmann Erwin Klemm war noch dabei (er warf aber schon kurz nach der Wahl das Handtuch). Doch bei der Wahl am 7. März 1999 blieb Gollegger mit 29,45 Prozent knapp hinter dem SPÖ-Bürgermeisterkandidaten Heinz Schaden (32,54 Prozent) zurück, in der Stichwahl zwei Wochen später setzte sich Schaden mit 58,71 Prozent durch. Bei der Bürgermeisterwahl heuer am 7. März hatte Gollegger mit 25,98 Prozent nicht den Funken einer Chance gegen den amtierenden Bürgermeister Schaden, der mit 51,96 Prozent seine Wiederwahl bereits im ersten Wahlgang schaffte.

Innerparteiliche Turbulenzen in der Stadt-ÖVP gab es auch nach der Wahl. Im Frühjahr verließ Gemeinderat Ernst Flatscher die Fraktion, die es auf elf der 40 Mandate gebracht hatte. Und im Juli wurde die Journalistin Elisabeth Promegger aus dem Klub entfernt, weil es "unterschiedliche Auffassungen über die politische Arbeit" gab. (APA)