Helsinki - Estland will sich nun doch an einer der EU-Kampfgruppen beteiligen. Schon vergangenen Freitag trug der neue estnische Verteidigungsminister Jaak Joerüüt diesen Wunsch an seinen finnischen Amtskollegen Seppo Kääriäinen heran. Am Dienstag entschied der Sicherheitsausschuss der Regierung in Helsinki, diesen Wunsch des kleinen Bruderlandes unterstützen zu wollen.

"Einzelne" Rekruten

Estland hatte im November ursprünglich angekündigt, vorläufig nicht an einer der so genannten Battle Groups der Union teilnehmen zu wollen, weil es den schnellen Eingreiftruppen der NATO Vorrang einräume. Die Finnen, die sich unter anderem an einer gemeinsamen Battle Group mit Schweden und dem Nicht-EU-Land und NATO-Mitglied Norwegen beteiligen, hatten von Anfang an vermerkt, dass dass im finnischen Kontingent von rund 200 (von 1.500, Anm.) Mann auch Platz für "einzelne" estnische Rekruten sei.

Um in der nordischen EU-Eingreiftruppe mitmachen zu können, braucht Estland noch grünes Licht aus Stockholm, da Schweden, das auch die meisten Soldaten bereitstellt, diese Einheit führt. Unbekannt ist, wie groß der estnische Beitrag ausfallen soll. Damit sind Dänemark und Malta die einzigen EU-Mitglieder, die sich derzeit nicht an einer der insgesamt 13 vorgesehenen "Battle Groups" beteiligen wollen. (APA)