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Peter Kaser wird sich in der Magistratsdirektion mit Gender-Budgeting, also der geschlechtergerechten Aufbereitung des Budgets, auseinandersetzen. Das geben Frauenstadträtin Sonja Wehsely und Finanzstadtrat Sepp Rieder am Mittwoch bekannt.
Derzeit findet im Rathaus eine Enquete zu dem Thema statt, bei der Experten und Expertinnen aus Basel, Berlin und München den Wienern von ihren Erfahrungen mit Gender-Budgeting berichten.
Wehsely und Rieder betonten, dass Wien sich schon jetzt zum Ansatz des geschlechtergerechten Baus der städtischen Infrastruktur bekenne. So werden Bildungsprogramme frauenspezifisch angelegt und Parks dahingehend geplant, dass darin keine dunklen Ecken als Angstpunkte für Frauen gebaut werden.
Was allerdings die Verteilung beim Budget angeht, belegt eine Studie, dass hier von Geschlechterparität keine Rede sein kann.
DER STANDARD berichtete von dieser Studie der Wiener Wissenschafterinnen Irene Berlach-Politzer und Marietta Schneider. Die beiden analysierten, dass genau derlei Errichtung der Infrastruktur, die aus den Bezirksbudgets bezahlt wird, zu mehr als 90 Prozent männlichen Arbeitnehmern zugute kommt.
Kritik in Studie
Monika Vana und Helga Wisser von den Grünen Frauen kritisieren, dass es in erster Linie Lippenbekenntnisse zum Gender-Budgeting gibt und Grundsatzbeschlüsse dafür erst ab 2006 in einzelnen Bezirken umgesetzt werden. VP-Frauensprecherin Barbara Feldmann kündigte einen Antrag im Gemeinderat an, um zum Gender-Budgeting verpflichtend einzuführen.