"FrankBlackFrancis"

Foto: Cooking Vinyl
BEN HARPER & THE BLIND BOYS OF ALABAMA There Will Be A Light (EMI) Ben Harper ist ein strebsamer junger Mann, der nicht versteht, dass ihn die Welt nicht als das Genie erkennt, das er glaubt zu sein: also mindestens die Reinkarnation von Bob Marley, Marvin Gaye und Jimi Hendrix in einer Person. Deshalb zerfallen seine Alben stilistisch meist auch in alle Richtungen. Mühsam. Nun hat er sich mit der legendären, bereits 1938 (!) ins Leben gerufenen Gospelformation Blind Boys Of Alabama zusammengetan und mit den drei verbliebenen Originalmitgliedern ein Album eingespielt. Was soll man sagen: Die drei Oldtimer räumen dem Jungspund mit ihren Wahnsinnsstimmen zwischen tiefstem Kellergeschoß und himmelstürmendem Jubilieren so überzeugend das Heu runter, dass der nur brav aufs Notenblatt schaut und demütig, beseelt-funkige Basisarbeit leistet. Und siehe da: "There Will Be A Light" ist das bislang beste Album des kleinen Angebers.

FRANKBLACKFRANCIS
(Cooking Vinyl/Hoanzl)
In dem hageren Bürscherl auf dem Cover kann man die Gitarre spielende Buddha-Statue von heute kaum wiedererkennen: Unter dem Arbeitstitel FrankBlackFrancis veröffentlicht das Mastermind der Pixies nun Demoaufnahmen früherer Pixies-Alben. Allein auf der Akustischen bzw. mit Synthie-Unterstützung (!) gespielte Versionen, aus denen die Genialität kommender Meisterwerke bereits hervorblitzt. Soundmäßig stellenweise leider nur mäßig ausgereift, scheint diese Doppel-CD eher für die Harcdcore-Fans der Jahrhundertband aus Boston gedacht. Für Neueinsteiger empfehlen sich nach wie vor die ersten beiden Alben: "Come on, Pilgrims!"
(flu/DER STANDARD, Print-Ausgabe, 17.12.2004)