Exakt die Hälfte der Gesetzes-Beschlüsse seien im Konsens erfolgt. Drei Verfassungsgesetze gingen einstimmig durch den Nationalrat: "Konflikt und Konsens halten sich die Waage", urteilte Khol.
Besonders machte der Präsident auf die Arbeit in den Ausschüssen aufmerksam. 128 Sitzungen und 28 in den Unterausschüssen seien heuer absolviert worden. Er glaube, man müsse auch einmal an die Öffentlichkeit tragen, "wie viele Tage und Nächte die Damen und Herren hier verbringen". So halte er es auch für "töricht", wenn man die Abgeordneten nur an den Minuten messe, die sie im Plenum sprechen können. Schließlich rede die Opposition immer mehr als die Regierungsfraktion und die kleinen Parteien hätten mehr Redezeit als die Großen.
Versprechen
Positiv ist für Khol, dass man mit den Bauarbeiten am Hohen Haus ein gutes Stück weitergekommen ist und bei der Adaptierung des Palais Epstein zum Parlamentsgebäude mittlerweile am halben Weg angelangt sei. Einvernehmlich habe man die Räume auf die Fraktionen verteilt, die Grünen bekämen in der Löwelstraße ein Domizil. Ein Versprechen gab der Präsident für die Zukunft ab. Er wolle sich dafür einsetzen, dass die Gehälter der parlamentarischen Mitarbeiter entsprechend angehoben werden, hätten diese doch seit vielen Jahren stagniert.
Wunsch
Abschließender Wunsch Khols an Klubchefs und Bundeskanzler Wolfgang Schüssel (V): In den nächsten beiden Wochen möge niemand eine Sondersitzung einberufen oder eine Regierung umbilden, damit sich die Abgeordneten einmal eine gewisse Zeit erholen könnten.