"Bereits jetzt liefern diese Ergebnisse wichtige Informationen nicht nur für die zukünftige Genomforschung, sondern auch für weitere Fortschritte in der Pflanzenzüchtung", berichtet Klaus Mayer vom Institut für Bioinformatik am GSF - Forschungszentrum für Umwelt und Gesundheit. Das Maisgenom umfasst etwa 59.000 Gene und ist ungefähr so groß wie das des Menschen. Es stellt damit das größte bisher untersuchte pflanzliche Genom dar. Seit die Pflanze vor fünf Mio. Jahren entstand, hat sich ihr Erbgut allerdings extrem gewandelt. Ursprünglich besaß der Mais vier Chromosomensätze, da beide Ursprungspflanzen ihren kompletten Chromosomensatz in die Kreuzung einbrachten. Anschließend gingen allerdings sehr viele Gene wieder verloren, während andere verdoppelt und immer wieder variiert wurden.
Komplexe Struktur
Die Struktur des Maisgenoms ist sehr komplex, da viele verschachtelte repetitive Elemente zwischen die Gene gestreut sind. Zusätzlich verändern zahlreiche Gene immer wieder ihre Position im Genom: Als springende Gene (Transposons) können sie sowohl innerhalb des Chromosoms an eine andere Stelle wechseln, als auch auf andere Chromosomen springen. Schon nach einer evolutionär gesehen kurzen Zeitspanne unterscheidet sich Mais auch von nahen Verwandten stark - vermutlich gibt es zwischen ihnen mehr genetische Unterschiede als zwischen Mensch und Maus, führt der Forscher aus.