Badeenten auf Winterausflug 2003 (beim Schönbrunner Palmenhaus): vorbildlich unbekümmert. Foto: www.quak.at

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Am Anfang war die Sache ein Witz: Als eine Freundin des Fotografen Harald A. Jahn Ende der 90er-Jahre in ein neues Büro zog, stand dort eine gemauerte Vitrine - und niemand wusste, was man reinstellen sollte. Bis Jahn eine gelbe Quietschente hineinsetzte. Die Enten vermehrten sich schnell. "Wie durch Zell-oder Ent-Teilung", staunte der Entenansiedler über die allgemeine Ent-Phorie. Und als er "nur zum Spaß" Entenausflüge organisierte, und die Enten durch Wien, aber auch bis in die Steiermark und Südamerika mitnahm (quak.at), wurden die Enten immer freundlich aufgenommen: Alle lächeln. Viele fragen, ob das Kunst ist. Manche denken an Willi Puchner und seine Pinguine. Aber im Grunde gehe es - wenn überhaupt - um etwas anderes: "Badeenten sind freundlich und offen - so unbekümmert würden viele gerne durch den Alltag gehen. Oder watscheln."

Charity via Höchstgericht

Die Gewinnerin will anonym bleiben - aber es gibt noch einen Gewinner: Den (Haupt-)Treffer, der der unbekannten Dame durch ein Gewinnbrief-Unternehmen brieflich angeboten worden war, streift das St. Anna Kinderspital ein. Namens der Unbekannten, die sich durch die Gewinnzusagen in die Irre geführt fühlte, hat der der Verein für Konsumenteninformation einen Musterprozess geführt, ging bis zum Obersten Gerichtshof - und gewann. Wie im Vorhinein vereinbart, erklärt VKI-Jurist Peter Kolba, wurden die gewonnenen 45.000 Euro dem Forschungsinstitut des Spitals gespendet. Das übliche Scheckübergabefoto entfällt in diesem Charity-Fall: Das Gewinnbrief-Unternehmen ist zur Geldübergabe nicht eingeladen. (DER STANDARD, Printausgabe, 23.12.2004)