"Günther Domenig ist ein grübelnder Kompromissloser, ein Feuergeist, ein Unbequemer, der österreichische und damit auch internationale Architekturgeschichte schreibt und geschrieben hat", so Morak in der Aussendung. Er sei "unbeirrt seinen Weg gegangen, die Grenzen räumlicher Organisation auszuloten" und durch seinen "beinahe körperlich spürbaren Einsatz mit seinen Bauten und seiner intensiven Auseinandersetzung mit skulpturalen Elementen zu einer internationalen Größe der Architektur" geworden.
Werdegang
Am 6. Juli 1934 in Klagenfurt geboren, studierte Domenig Architektur an der Technischen Universität Graz. Von 1963 bis 1973 arbeitete er mit Eilfried Huth zusammen, seither betreibt er eigene Architekturbüros in Klagenfurt, Graz und Wien. 1980 wurde er als Professor ans Institut für Gebäudelehre, Wohnbau und Entwerfen der TU Graz berufen. International Furore machte Domenig mit seinen Entwürfen für die Olympischen Spiele 1972 in München. Breite Bekanntheit erhielt er auch als Planer des Zentralsparkassengebäudes in der Wiener Favoritenstraße (1986), das mittlerweile unter Denkmalschutz steht.
Als Domenigs "Opus magnum" gilt sein "Steinhaus" in Steindorf am Ossiacher See, an dem er seit 18 Jahren arbeitet, und das durch seine ausufernden Dimensionen direkt am Seeufer zugleich Blickfang und Auslöser heftiger Diskussionen ist. Weitere wichtige Arbeiten sind u. a. die Pädagogische Akademie Graz (1963-1969), das Kirchenzentrum Oberwart (1965-1969), das Forschungs- und Rechenzentrum Leoben (1970-1973), das Restaurant Nord für die Olympischen Spiele in München (1970-1972) sowie die Erweiterung der TU Graz (1984).
Auszeichnungen
Domenig erhielt bereits zahlreiche Auszeichnungen, darunter den Grand Prix International d'Urbanisme et d'Architecture Cannes (1969), den Prix Europeen de la Construction Metallique (1975), die Architektur-Landespreise von Wien, Kärnten und der Steiermark, die Ehrenmedaille der Bundeshauptstadt Wien in Gold (1995) und dieses Jahr das Österreichische Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst 1. Klasse.
Der Große Österreichische Staatspreis ist die höchstrangige Auszeichnung, die von der Republik Österreich einmal jährlich einem Künstler für hervorragende Leistungen verliehen wird. Er wurde 1950 vom damaligen Unterrichtsminister Felix Hurdes geschaffen. Er wird auf Vorschlag des Österreichischen Kunstsenats ohne festgelegtes Rotationsprinzip innerhalb der Sparten Literatur, Musik, bildende Kunst und Architektur für ein künstlerisches Lebenswerk vergeben. Seit 1971 wird der Preis, der zuvor jährlich in mehreren Sparten vergeben werden konnte, nur noch an eine einzige Person pro Jahr vergeben.