Wien - Kaum ein Festival in Wien ist so begehrt wie die Resonanzen im Wiener Konzerthaus, die heuer zum dreizehnten Mal der Alten Musik huldigen. Das Generalthema der zehn Konzerte von 22. bis 30. Jänner ist den "Metropolen" gewidmet, die durch ihr reiches Musikleben oder auch durch einen "Genius loci" einen bleibenden Beitrag zur Musikgeschichte geleistet haben. Zu den Highlights gehören Concerto Italiano, Hopkinson Smith, Lawrence Zazzo und Les Concert des Nations. Anlässlich des 30-jährigen Bestehens von Hespèrion XX(I) gibt es ein Geburtstagskonzert mit Jordi Savall am 26. Jänner um 22 Uhr.

Vom Trecento aufwärts

Die Städte-Reise beginnt mit dem Concerto Italiano (22.1.) in Rom, der Hauptstadt des Oratoriums um 1700, führt mit einem Recital von Lawrence Zazzo (23.1.) in die irisierende Klangwelt Neapels sowie anschließend mit Mala Punica (24.1.) ins Padua des Johannes Ciconia, einer Zentralgestalt des italienischen Trecento. Ähnliche Bedeutung hatte Ende des 17. Jahrhunderts Dietrich Buxtehude für Lübeck (Stylus Phantasticus am 27.1.), während die Komponisten, denen Hopkinson Smith (25.1.) und Orphénica Lyra (28.1.) sich widmen, Exponenten eines "Goldenen Zeitalters" der Musik in London bzw. Madrid um 1600 waren.

Stellvertretend für die "Niederländer" präsentiert das Ensemble Oltremontano (26.1.) Renaissancemusik aus Drucken des Verlagszentrums Antwerpen. Jordi Savall führt mit französischen Orchestersuiten (29.1.) ins prachtliebende Paris des Sonnenkönigs und mit Vivaldis "Farnace" (30.1.) nach Venedig, dem Laboratorium der Oper. Das Ensemble Florilegium (30.1.) reist sogar bis nach Bolivien, wo spanische Barockmusik in der Interpretation der Indios eine eigene Tradition entwickelt hat. Wie immer gibt es im Rahmenprogramm eine Instrumentenbauer-Ausstellung sowie Filmvorführungen zum Thema Alte Musik und Künstlergespräche. (APA)