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Den Haag/London - Eissturmvögel in der Nordsee verschlingen mit ihrer Nahrung auch Unmengen Plastik. Darauf weist der niederländische Meeresbiologe Jan van Franeker hin, wie der britische "New Scientist" in seiner kommenden Ausgabe berichtet. Van Franeker hat den Mageninhalt von 560 toten Eissturmvögeln (Fulmarus glacialis) aus acht Ländern untersucht und in 95 Prozent dieser Tiere Plastik gefunden.

Im Durchschnitt enthielten die Mägen der untersuchten Tiere 44 Plastikteilchen mit einem Gewicht von 0,33 Gramm. Aber in einem Fall waren es gar 20,6 Gramm - das entspräche etwa zwei Kilogramm im Bauch eines Menschen.

"Fliegende Abfalleimer"

"Jeder Müll, den sie zufällig schlucken, bleibt in ihrem Magen, und so werden sie zu fliegenden Abfalleimern", warnt van Franeker. Zwar ließen sich die Todesursachen bei den untersuchten Tieren nicht zuverlässig ermitteln, doch der Forscher vermutet, dass das Plastik dazu beigetragen haben kann - durch Verletzungen im Magen, Behinderung der Nahrungsaufnahme oder Abgabe giftiger Stoffe.

Die am meisten belasteten Vögel wurden entlang viel befahrener Schifffahrtsrouten gefunden. Aber auch Tiere etwa von der deutschen und französischen Küste waren zwei Mal so stark belastet wie jene von den abgelegeneren schottischen Orkney-Inseln. Dies deutet nach van Franekers Überzeugung darauf hin, dass der illegale Müllabwurf von Schiffen oder festen Plattformen eine der Hauptursachen des Problems ist. (APA/dpa)