Graz/Wien - SPÖ-Rechnungshofsprecher Günther Kräuter will die Gegengeschäfte rund um den Eurofighter-Kauf neu prüfen lassen. Wie er am Freitag ankündigte, werde die SPÖ Ende Jänner einen Antrag einbringen, der darauf abzielt, damit eine unabhängige Kommission zu betrauen. Dieses Gremium könnte unter dem früheren Rechnungshof-Präsidenten und Konventvorsitzenden Franz Fiedler stehen, so Kräuter.

Kräuter will sich mit den Ergebnissen einer Expertenkommission aus Mitgliedern der "Plattform Gegengeschäfte", die im Dezember die von EADS für Bildungsprojekte an der TU und der FH Graz angerechneten Summen von EADS im Wesentlichen bestätigt hatte, nicht zufrieden geben: Diese Prüfung sei "nicht transparent" gewesen, die Plattform sei nicht dazu geeignet, eine objektive Evaluierung zu garantieren. Der SP-Abg. hofft in dieser Frage auch auf die Unterstützung der steirischen VP.

ÖVP ortet bei Kräuter Unwissenheit

Auf die Ankündigung von SPÖ-Rechnungshofsprecher Günther Kräuter, die Eurofighter-Gegengeschäfte neu prüfen zu wollen, reagiert die ÖVP mit Kritik: Die jüngsten Aussagen von Kräuter würden darauf hindeuten, dass er trotz ständiger Beschäftigung mit der Materie entweder noch immer schlecht informiert sei oder bewusst Tatsachen verdrehen wolle, meinte ÖVP-Rechnungshofsprecher Hermann Gahr am Freitag in einer Aussendung.

Er verwies darauf, dass die genannten Projekte durch eine Expertenkommission detailliert geprüft worden seien. Dabei sei es zu den folgenden "sachlich fundierten Anrechnungssummen" gekommen: 5,907.425,07 Euro für das Bildungsprojekt TU Graz und 1,382.183,3 Euro für das Projekt FH Joanneum. (APA)